Identität von Haus Gnade
1. "Haus Gnade"
ist ein selbständiges, christlich
geführtes Heim, das Notleidenden,
Bittenden und von der Gesellschaft ausgegrenzten
Menschen seine Dienste anbietet.
Dies geschieht ohne Unterschied von Geschlecht,
Religion, Rasse, Nationalität oder
Sozialstand unter Respektierung der Gewissens-
und Glaubensfreiheit. Haus Gnade lebt
die christliche Caritas auf der Grundlage
des Evangeliums und sieht in jedem Menschen
ein Abbild Gottes.
2. "Haus Gnade" gehört
zur Griechisch-Katholischen Kirche und
ist dem jeweiligen Bischof von Haifa,
Akko, Nazaret und ganz Galiläa unterstellt.
3. "Haus Gnade" nimmt sich der schwächsten
Glieder der Gesellschaft an.
Im Augenblick gilt das konkrete Engagement zum ersten Jugendlichen
im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, die von staatlicher Seite
wenig Betreuung angeboten bekommen und in Gefahr sind, auf
die schiefe Bahn zu kommen.
Darüber hinaus wird ein Programm zur Rehabilitation
von Verurteilten und Strafentlassenen durchgeführt: Die
meisten Männer sind auf Bewährung im Haus Gnade.
Das bedeutet, dass sie einen Drittel der Gefängnisstrafe
dort verbringen. Am Ende der Haft entscheidet das Gericht,
ob sie entlassen werden, oder noch weiter "nachsitzen"
müssen. - Andere haben die ganze Haft bereits hinter
sich und brauchen nun eine gewisse Zeit, um ihr Leben neu
einzurichten. - Durchschnittlich sind die Männer 6-9
Monate, manchmal auch etwas länger im Haus Gnade. Einige
müssen nach Ablauf der Zeit noch ein paar Monate "unter
Überwachung" bleiben. Das bedeutet, dass sie einmal
wöchentlich zu einem Gespräch ins Haus kommen. -
All diese Menschen erleben Haus Gnade wie ihr eigenes Heim
und werden durch professionelle Betreuung befähigt, ihren
Alltag später wieder selbständig meistern zu können.
Schließlich werden auch arme Familien unterstützt.
Angesichts der ange-spannten politischen und wirtschaftlichen
Lage Israels wird die Betreuung dieser Familien - etwa durch
Nahrungsmittelpakete und finanzielle Unterstützung -
immer wichtiger.
4. Nach dem Tod von Kamil Shehade im Jahr 2000 hat
seine Ehefrau, Agnes Shehade-Bieger, auf ausdrücklichen
Wunsch der Bevölkerung die Leitung von "Haus Gnade"
mit einem Mitarbeiterstab, einem Beraterkreis und vielen Freiwilligen
übernommen.
Im Beraterkreis sind auch der Bischofsrat, ein Ortspriester
und der Bruder von Agnes Shehade, Pfarrer Thomas Bieger (Zürich)
vertreten.
"Haus Gnade" ist auch Mitglied des weltweit bekannten
christlichen Gefangenenwerkes "Prison Fellowship International".
5. Seit dem 2012 hat Haus Gnade die Anerkennung als
"Hostel für entlassene Arabische Gefangene"
(es ist das einzige in Israel).
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